Litauen 2013

“Für uns etwas ganz Besonderes”
Für die Trachtengrupppe Lindhorst ist es etwas ganz Besonders gewesen: 15 Mitglieder sind einer Einladung der Tanzgruppe Salna gefolgt und haben eine fünftägige Reise nach Litauen unternommen.

Die Tanzgruppe, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert, ist im litauischen Sveksna beheimatet. Zu ihrem Jubiläum hatten sich die Tänzer die Trachtengruppe aus Lindhorst eingeladen. “Wir hatten auch einen Auftritt in Sveksna”, erzählt Schriftführerin
Marianne Krzykowski stolz. Gemeinsam mit mehreren örtlichen Tanzensembles und der
Gruppe Salna waren sie dort bei einem Stadtfest mit fünf Tänzen zu sehen. Einige der bislang passiven Lindhorster Mitglieder haben sogar speziell für diesen Auftritt das Tanzen gelernt. Auch offiziell wurden die Tänzer aus Lindhorst vom Bürgermeister und dem Leiter des Distrikts Silute, ehemals Heydekrug, empfangen.

Auslöser für die Einladung waren die Besuche der Tanzgruppe Salna in Lindhorst. Der Kontakt war 2006 über den Kanadachor Schaumburg zustande gekommen. “Die hatten die Gruppe eingeladen und suchten nach Quatieren”, erinnert sich Heinz-Joachim Salla. Damals habe sich die Trachtengruppe zur Verfügung gestellt. Daraus ergab sich schließlich eine enge Freundschaft. es folgte ein erster Gegenbesuch 2007 und ein zweiter Aufenthalt der Gäste aus Litauen in Schaumburg 2011. Ende Juli ging es für die Lindhorster mit dem Flugzeug nach Vilnius und von dort aus weiter per Bus.
“Für uns”, sagt Salle über die Reise, “war das etwas ganz Besonderes”. Krzykowski ergänzt, die Gruppe sei von den Gastgebern jeden Tag mit dem Bus vom Hotel abgeholt und von morgens bis abends verpflegt worden. “Wir waren total verwundert und überrascht, wie die sich um uns gekümmert haben.” JedenTag seien acht bis zehn Mitglieder bei den Lindhorstern gewesen, und auch eine Dolmetscherin hatten die Tänzer aus Litauen organisiert. “Diese Gastfreundschaft, wo man genau merkt, dasist ein Opfer, das ist etwas, was einen wirklich berührt”, stellt Helge Krzykowski fest, der den Kontakt als gelebte Völkerverständigung sieht.

Ein weiterer Höhepunkt war die Fahrt mit einem Kutter durch das Memeldelta zur Kurischen Nehrung, ehemals deutsches Gebiet und ein Museumsbesuch in Heydekrug. Dort zeige sich, merkt Krzykowski an, wie entspannt das Verhöltnis der Litauer zu Deutschland heute ist.

Schaumburger Nachrichten vom 17.08.2013, Seite 11